Für diejenigen unter Euch die sich vielleicht für das neue Carrera-Hybrid-System oder auch "Drift" von Sturmkind interessieren, möchte ich hier über meine allerersten Erfahrungen berichten. Es sind wirklich nur erste Erfahrungen. Mehr nicht. Haben absolut keine Anspruch auf Vollständigkeit oder echte Erfahrungswerte. Eben eine Geschichte. Meine kleine Geschichte zum Thema Carrera-Hybrid und ein bisschen auch über Drift.
Eigentlich wollten wir nur ein paar Weihnachtsgeschenke für die Kiddys in unserem Bekanntenkreis kaufen. Aber beim schlendern durch die Gänge eines grossen Spielzeugfachmarktes sah ich die reduzierten Packungen des neuen Carrera-Hybrid-Systems. Ich weiss auch nicht, wie es gekommen ist: aber urplötzlich lag eine Packung im Einkaufswagen! Annette hatte schon von weitem grinsend mitbekommen, was gerade vor sich ging...... ;-)
Und damit begann die Ära eines neuen Hobbys. Ich könnte auch sagen, und damit nahm das "Drama" seinen Lauf.
Erstmal habe ich in
die Carrera Hybrid Packung (demnächst schreibe ich abgekürzt nur noch "CH") nur kurz reingesschaut und sie direkt in einem Schrank verstaut. Später habe ich mich an den PC gesetzt, und mich erstmal schlau gemacht, was ich da überhaupt gekauft habe. Ich weiss, etwas die falsche Reihenfolge, aber so bin ich nun mal. Für neues rund um den "Rennsport für Zuhause" bin ich immer aufgeschlossen..... ;-)
Bei meiner Recherche im Internet (kann ich im übrigen jedem empfehlen, der sich für dieses Thema interessiert - es gibt zwischenzeitlich wirklich viele aufschluss- und hilfreiche Seiten dort) stolperte ich relativ schnell auch über "Drift". Ein Produkt der Firma Sturmkind - also vom selben Entwickler wie Carrera-Hybrid. Musste ich "natürlich" auch gleich mal ausprobieren..... Siehe oben. :-)
Die beiden Produkte sind sind zwar ähnlich, haben aber grundsätzliche Unterschiede:
Zum einen sind die CH (im Bild der grüne Porsche) im Massstab 1:50, während die Drift Fahrzeuge (das graue Fahrzeug im Bild) im Massstab 1:43 ausgeführt sind.
WIe Ihr schon seht sind das zwei völlig unterschiedliche Antriebskonzepte. Bei CH lenken die Vorderräder und der Antrieb erfolgt über die Hinterräder. Ganz klassisch also. Bei den Drift Modellen sind die Vorder- und Hinterräder nur zum abstützen und zur Optik beim lenken, während der Antrieb und die Lenkung der Modelle über die beiden Räder am Drehgestell in der Mitte erfolgt.
Ein gravierender Unterschied dürfte wohl sein, dass die CH-Fahrzeuge auf den Carrera-Fahrbahnteilen auch mit KI-Unterstützung fahren können, was die Drift-Racer nicht können.
In den Autos sind jeweils 2 kleine Motoren eingebaut. Wobei bei CH ein Motor für den Antrieb ist, der andere für die proportionale Lenkung. Bei Drift treibt jeder Motor ein Rad an. Zudem haben die Autos noch einen Akku mit dem man nach meiner Erfahrung so rund um die 25 Minuten fahren kann. Nach ca. 20 Minuten Ladezeit ist so ein Akku wieder voll und kann das Auto wieder antreiben und Front-, Rück- und Bremslichter wieder leuchten lassen.
Als sehr angenehm empfinde ich es, dass die Autos bis zum Abschalten des Akkus keinen Performance Verlust haben. Habe ich zumindest bis jetzt nicht bemerkt. Die Autos fahren ganz normal und bleiben dann von einem Moment zum nächsten stehen und zeigen durch blinken der Beleuchtung an, dass der Akku leer ist. Der Zustand des Akkus wird aber auch in der App auf dem Handy angezeigt (etwa wie eine Tankuhr).
Von Akkus vergangener Zeiten war ich es eigentlich gewöhnt, dass man am Anfang eine Leistungsspitze hat und am Ende die Leistung allmählich abnimmt. Aber das ist bei den heutigen Akkus wohl nicht mehr so der Fall, bzw. schaltet die Elektronik vorher ab, bevor es soweit ist. Ich weiss es nicht genau. Ich finde es fühlt sich auf jeden Fall gut an.
Kommen wir zu den CH-Schienen:
Ich muss Euch sagen, dass ich noch nie auf der Carrera-Fahrbahn gefahren bin. Ich habe sie mir mal angeschaut und eigentich gleich wieder weggepackt. Was ich allerdings sagen kann ist es, dass man eine Rennstrecke auf jedem ebenen Untergrund mit den CH-Schienenteilen wirklich in minutenschnelle auf- und auch wieder abbauen kann. Die Teile sind dünn und flexibel, relativ leicht und fest zusammensteckbar und nehmen abgebaut nur wenig Platz weg. Man muss keine Kabel verlegen. Aufbauen - Auto draufstellen - losfahren. Völlig simpel. Runden und Rundenzeiten werden über einen Sensor im Auto und einer "Markierung" auf der Schiene gezählt und gemessen. Man kann aber auch auf jeder anderen ebenen Fläche ohne Fahrbahnteile mit den Autos prima fahren (Laminat, Parkett, PVC, Fliesen etc.). Über ein sogenanntes "Ziel-Target" der Firma Sturmkind (eine ca. 10x40 cm grosse Folie die quasi überall haftet und die man rückstandsfrei entfernen und wiederverwenden kann) kann man wirklich nahezu überall Rennen fahren, Runden zählen und Rundenzeiten messen. Fahrbahnteile von CH sind also nicht unbedingt nötig, soweit man nicht mit KI-Unterstützung fahren möchte. Natürlich bietet die KI einige Möglichkeiten zur Beschäftigung mit der Rennbahn und ist vor allem für Kinder oder gänzlich unerfahrene Spieler von Vorteil. Für pures Rennvergnügen unter "etwas erfahrenen" Spielern braucht man sie allerdings nicht unbedingt. Meiner Meinung nach.
Gesteuert wird das ganze mit dem Handy. Die kostenlosen Apps funktionieren sowohl auf Android als auch Apple Handys. Ab welcher Android Version das funktioniert weiss ich nicht, aber auf unseren (auch schon etwas betagten Handys mit Android 11 und 12) funktioniert alles einwandfrei. Allerdings fahren wir auch nur ohne KI. Kann natürlich sein, dass für die KI leistungsstärkere Handy's von Vorteil sind.
Hat man alles über Bluetooth und WLan miteinander verbunden (geht einfach), steht dem Spass nichts mehr im Wege. Ausser vielleich fehlendes Talent... ;-)
Neben der App-Funktionen steuert und lenkt man durch drehen des Handys nach links und rechts auch die Autos. Gas und Bremse bedient man über den rechten bzw. linken Teil des Handydisplay. Durch ziehen oder tippen kann man stufenlos das "Gaspedal" und die Bremse betätigen. Anfangs etwas ungewohnt, aber man gewöhnt sich relativ schnell daran. Man kann bei CH die Autos aber auch über ein externes GamePad steuern. Die Option gibt es bei den Drift Autos (noch?) nicht. Nachdem uns unsere Handys im Eifer des Gefechts schonmal entglitten sind, haben wir uns für das oben abgebildete GamePad entschieden und kommen damit prima zurecht. Man hat das Handy damit gut und sicher in der Hand. Mit den Reglern oben am Gamepad kann man stufenlos Gas geben und Bremsen, mit dem Stick stufenlos lenken. Für das fahren mit GamePad braucht man in der App nur einen Haken setzen schon erkennt die App das Gamepad und die Tasten sind schon richtig belegt. Perfekt. Wie Ihr auf den Screenshots sehen könnt, funktioniert die Rundenzeitmessung, das Rundenzählen sowie der Karrierefortschritt auch ohne benutzen der CH-Fahrbahnteile einwandfrei. Übrigens hat Carrera für das Jahr 2025 neben neuen Fahrzeugen, Fahrbahnteilen etc. auch einen eigenen externen Controller angekündigt.
Die App der Drift-Autos sieht für meinen Geschmack um einiges "edler" aus als bei CH. Allerdings sind die Autos auch erheblich teurer als die Hybrid-Autos von Carrera.
Über die Apps werden die Fahrzeugeinstellungen, Renneinstellungen, Tuningmöglichkeiten (softwareseitig) und vieles mehr gesteuert. Alle Funktionen der Apps aufzulisten kann ich gar nicht und würde hier auch den Rahmen sprengen. Zum einen kenne ich nur einen kleinen Bruchteil der Funktionen und Möglichkeiten die in diesen Systemen stecken, und zum anderen werden die Apps auch immer weiterentwickelt und es sollen noch ständig neue Funktionen hinzu kommen.
Wir bevorzugen ja das sogenannte "freie fahren" ohne KI-Unterstützung. Das kann man praktisch überall. Irgendwo eine Strecke abstecken mit irgendwelchen Gegenständen (was auch immer), das Ziel Target hinpappen und schon kann die Runden- und Zeitenjagd losgehen! Und das mit einer quasi unbegrenzten Anzahl von Teilnehmern. Das Carrera System soll wohl auf bis zu 30 Teilnehmer ausgelegt sein.......
Kommen wir also zur Rennstrecke. In diesem Fall zu unserer Rennstrecke. Wie gesagt, getreu des Motto den zweiten Schritt immer vor dem ersten zu machen, habe ich, bevor ich überhaupt auch nur einen Meter mit einem solchen Auto gefahren war, mir eine sogenannte "Rollrennstrecke" mit passendem Zubehör (bestehend aus einem steckbarem Leitplankensystem) bestellt und dafür einen passenden Tisch zusammengezimmert. ;-) Ja, und dann gings los.....
Neeeee, doch noch nicht. Erst noch ein paar Worte zur Rennstrecke:
;-)
Die Rennstrecke besteht aus einer bedruckten LKW-Plane. Die gibt es von verschiedenen Herstellern in unzähligen Ausführungen und mehreren Größen. Man kann solch eine Rennstrecke auch einfach wieder aufrollen und platzsparend in der Ecke verstauen.
Wir haben uns für das Modell "Spa DTT" entschieden. Oben auf dem Bild seht Ihr den standard Streckenverlauf. Durch das steckbare Leitplanken System können wir auf dieser Rennstrecke ohne grossen Aufwand mehrere (5) Streckenvarianten befahren. Die in ihrer Charakteristik sehr Unterschiedlich sind, wie Ihr auf dem Bild unten sehen könnt.
Dann kam allerdings auch endlich die erste Fahrt. Bo ey, was soll ich sagen? Trotz meiner (schon etwas weit in der Vergangenheit liegenden Erfahrung mit RC-Cars) war es..... naja, wie soll ich es beschreiben?..... vielleicht so: Es sah auf jedenfall stümperhaft und katastrophal aus! :-)
Man schmeisst die App an, startet den Motor (super Sound haben die Motoren übrigens!) fährt los und ist beeindruckt über die präzise Lenkung und die (bei CH im "realistisch Modus") Beschleunigung sowie das Bremsverhalten..... allerdings auch (zumindest ich war es) völlig überfordert. Wer glaubt, man könnte so ein Auto hinstellen, losfahren und würde sofort perfekte Runden hinlegen, der wird (garantiert!) eines besseren belehrt........
Sollte man diese Phase des absoluten Frustes allerdings überstanden haben, ohne vorher das Handy in die Ecke geworfen zu haben und gesagt zu haben: "komm, vergiss den Sch....., lass' uns mit der Digitalbahn oder auf der Holzbahn fahren" - wird man mit einem wirklich neuen, herausfordernden und interessanten Spielerlebnis belohnt! Man braucht wirklich etwas Geduld, Ausdauer und Training um mit diesen "Geräten" halbwegs ordentlich und flott um den Kurs zu kommen. Aber die Mühe lohnt sich! Das garantiere ich Euch. Genau wie den Frust am Anfang.... den habe ich Euch auch garantiert! ;-) Die unterschiedlchen Motorensounds, die Bremslichter etc....., das macht schon Spass zuzuhören und zu sehen. Dazu kommen noch die Möglichkeiten der App vonwegen Tuning Massnahmen, der Karriere-Modus etc. - alles in allem eine schöne Sache wie ich finde.
Komme ich langsam zu meinem Fazit der ersten Eindrücke:
So gut ich diese, noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung stehenden Systeme (zumindest das Carrera-Hybrid-System, Drift ist ja schon etwas älter) auch finde, glaube ich nicht, dass es das Slotracing ersetzen wird. Aber ich glaube, das soll es ja auch gar nicht. Es ist ja eine völlig andere "Art" und gehört ja eher in den Bereich Radio Controlled..... Aber ich denke schon, dass es seinen Platz am Markt finden wird. Nicht als Ersatz für etwas anderes, sondern als zusätzliches Angebot. Wie damals die Einführung der Digitalbahn bei Carrera. Da gab es auch viele Skeptiker. Aber heute ist die Digitalbahn auch nicht mehr wegzudenken, oder? Ich werde meine analoge- und meine digitale Rennbahn nach wie vor mit Begeisterung betreiben. Aber ich finde Carrera-Hybrid eine hervorragende Ergänzung für den "Motorsport Zuhause". Und vielleicht werde ich auch irgendwann die Hybrid-Fahrbahnen benutzen und nochmal ein ganz neues "Spiel" entdecken..... Wer weiss?
Also, ich würde mir für den Anfang erstmal nur ein Carrera-Hybrid Auto kaufen. Die 6 oder 7 zur Zeit zur Verfügung stehenden Modelle gibt es zu Preisen zwischen 40-50 Euro. Ich habe aber auch schon Angebote unter 40 Euro gesehen. Da kann man nichts falsch machen. Zur Not kann man es ja auch (als wenig benutzt, fast wie neu) wieder verkaufen. Aber ich glaube, dazu wird es bei den meisten von Euch nicht kommen. Natürlich spricht aber auch nichts gegen den Kauf einer ganzen Grundpackung....
Habe lange überlegt, ob ich das Video reinstellen soll, oder nicht..... Ich denke, die meisten Leute werden sich kaputt lachen, wie lahmarschig ich unterwegs bin. Aber, ich sag's ja: sind eben erste Erfahrungen. Die Rettungsdienste üben übrigens auch noch...... :-)
Wer jetzt auf den Geschmack gekommen sein sollte, den muss ich leider noch einen dicken Wermutstropfen einschenken: Ihr könnt gerne zu uns kommen und wir können zusammen ausprobieren, trainieren und racen. Aber weil die Autos mit den Handys gekoppelt sind und eigentlich auch jeder einen eigenen (kostenlosen) App-Account haben sollte und ich mein Handy nicht gerne aus der Hand gebe (Ihr wisst schon... was ist wenns runterfällt etc.), bitte nur mit eigenem Auto und eigenem Handy! Ihr müsst es wissen, ob Euch der Spass was wert ist. Ich denke halt nur, für den Preis z.B. eines BRM-Zwerges bekommt man fast 3 Carrera-Hybrid-Autos. Von daher....., dürfte klar sein, was ich meine. Seid mir bitte deswegen nicht böse. Auch "Vorführungen" jedweder Art möchte ich nicht machen. Wie gesagt, wer wirkliches Interesse und ein Auto/Handy hat, ist willkommen und gern gesehen.
Ich habe noch ein paar interessante Links rund um CH und Drift, die ich die Tage hier noch bereit stellen möchte/werde. Ihr könnt ja dann vielleicht nochmal reinschauen.
Ich hoffe, ich habe Euch Carrera-Hybrid und Drift ein kleines bisschen näher bringen können. Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und dass Ihr bis hier gelesen habt!
Über Kommentare, Anregungen und Kritik freue ich mich immer sehr. Bitte schreibt mir, wenn Ihr Fragen habt.
Macht's gut und bis denne!
Euer Burkhard